Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS) kritisiert studentische Bewegungen im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt.
Uni Genf
Studierende der Uni Genf besetzen seit einigen Tagen Räume der Institution und setzen sich für Palästina ein. (Symbolbild) - Keystone

Der Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS) verurteilt die aktuellen Besetzungen von Schweizer Hochschulen im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt. Mit teilweise diskriminierenden Forderungen und Aufrufen zu Gewalt hätten die aktuellen studentischen Bewegungen «jegliche Legitimation verloren». Die Grenze zu Antisemitismus, Islamophobie und Diskriminierung dürfe nie überschritten werden, hiess es in einer Mitteilung des VSS vom Donnerstag.

Forderungen nach pauschalem Boykott von wissenschaftlicher Zusammenarbeit, wie sie von einigen Besetzenden aufgestellt worden seien, müssten abgelehnt werden. Wissenschaftsfreiheit bedeute faktenbasierte Meinungsvielfalt. Der Dachverband aller Schweizer Studierendenschaften schrieb aber auch, das Recht auf Protest und Versammlungsfreiheit müsse gewahrt bleiben.

Protestaktionen als legitimes Mittel

Protestaktionen und Besetzungen an Hochschulen seien ein legitimes und wichtiges Mittel der Meinungsäusserung. Für die aktuelle Zuspitzung der Lage, die zu den Besetzungen geführt hat, mache der VSS die Hochschulen verantwortlich.

Seit dem 7. Oktober 2023, also den Terrorakten der Hamas in Israel, werde an den Hochschulen nämlich ein Klima des Schweigens gefördert, was konstruktiven und offenen Diskurs verhindere. Hochschulen müssten proaktiv Räume für wissenschaftliche Ansätze und Diskussionen zu einem hochkomplexen Konflikt zur Verfügung stellen, statt diesen zu zensurieren.

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